Das Konzept vieler Therapien ist es ja, dass man aus dem Alltag rausgerissen wird und nur mit sich oder anderen Erkrankten in einer Klinik ist. Meine Freunde E soll das nun machen, um ihre Essstörung zu bekämpfen.
Ich frage mich, ob das so gut ist - ich meine, würde es nicht eher Sinn machen, INNERHALB des normalen Umfelds gleich alles anzuwenden, was man erlernt hat?
Kommt mir aus meiner Laiensicht klüger vor.... Aber vielleicht verstehe ich auch was falsch.
Erstellt: 2018-11-28 09:20:17
Ich finde genau das Gegenteil ist der Fall.
Bei psychischen Erkrankungen (vor allem bei so gravierenden wie einer Essstörung) triggert das zu Hause oder das Umfeld viel
und die Person sieht sich immer mit bestimmten Situationen konfrontiert.
Meistens geht es den Menschen, die in eine Klinik eingewiesen werden zu diesem Zeitpunkt am schlechtesten, weshalb da ein
"Cut" der gut tut.
Auch ist der Umgang mit anderen Erkrankten soweit gut, als dass man merkt "ich bin nicht allein".
Gerade bei einer Essstörung müssen die betroffenen Personen viele Dinge ganz neu erlernen. Wie für sich kochen, einkaufen gehen.
Dazu kommt, dass das Selbstbild ziemlich verzerrt ist und etwas zu essen gleicht einer Bestrafung.
Zu Hause könnte man so schnell wieder in alte Muster fallen. Da ist man auch nicht so stark unter Beobachtung. Außerdem
sind auch immer Ärzte in der Klinik 24/ 7. So hat man immer jemanden zu reden, wenn es akut wird.
(Beispiel:
https://www.oberbergkliniken.de/standorte-netzwerk/die-oberbergkliniken/schwarzwald/)
Erstellt: 2018-11-29 10:01:06